Am Sonntag begann die BMM. Nach der Abstiegsorgie der letzten Saison ist die dritte Mannschaft in der Stadtliga B gelandet, die nicht viel schwächer als die letztjährige Landesliga ist. Zum Saisonstart war die Vierte der Schachfreunde Berlin zu Gast.
Erstmals war es möglich, sich auf einen späteren Spielbeginn zu einigen, und beide Mannschaften zogen den Start um 10:00 Uhr vor. Trotz des Berlin-Marathons gelang 14 von 16 Spielern die pünktliche Anreise. Das ungewohnte Verfahren des Verschickens eines Fotos der Aufstellungen durch die Mannschaftsführer irritierte etwas, bereitete aber keine Probleme.
Als erste Partie endete die am ersten Brett. IM Drazen Muše war kurzfristig eingesprungen und remisierte ungefährdet und schnell gegen Leon Carmesin. Etwa eine Stunde später dann der Paukenschlag: Gleich drei Brettpunkte für Tegel! Konstantin Bubolz konnte den Nimzo-Inder genauer spielen als Mark Müller und konnte ebenso einen Schwarzsieg beitragen wie Alina Rath gegen Thorben Lindhauer. Christian Kuhn konnte nach langem Ausgleich und einer Ungenauigkeit von Erwin Weber diesen auf der d-Linie überspielen und am Ende mattieren.
Mit 3,5:0,5 schien der Kampf gelaufen. Aber … CM Fernando Offermann ließ früh einen wichtigen Bauern stehen; Eugenio Buzzoni nahm den Bauern und den Punkt. Auch im Duell der Mannschaftsleiter zog Josef Roth gegen Nico Leonhardt trotz hartem Abwehrkampf den Kürzeren. Pechvogel des Tages war Erik Fanin, der ein trotz Minusbauern totremises Turmendspiel auf dem Brett hatte und einen völlig unerklärlichen Aussetzer einstreute. Passiert bekanntlich auch der Weltspitze … und damit hatten die Schachfreunde ausgeglichen.
Alles hing also am Brett sieben. Michael Sielaff und Martin Galbraith hatten kurz vor der Zeitkontrolle eine wilde Stellung, in der allenfalls der Computer eine klare Meinung haben konnte. Als sich der Rauch lichtete, hatte Michael Turm, Läufer und zwei Mehrbauern gegen die Dame. Nach Abtausch von drei weiteren Bauernpaaren wurden seine Freibauern gefährlich. Aber leider hatte sein König kein Versteck mehr vor den Schachs der Dame. Remis, und damit 4:4.
Ein Unentschieden zum Saisonstart gegen eine der stärkeren Mannschaften der Liga – das ist das lachende Auge. Das weinende: So eine Führung nicht nach Hause gebracht. Wie das halt eben bei Unentschieden immer so ist 🙂