Kurznachrichten, Beobachtungen und andere Kleinigkeiten.
Zepter Hotel Vrnjačka Banja, Vrnjačka 12, Vrnjačka Banja 36210
→ Ab 14.15 Uhr live-Übertragung der 7. Runde via Lichess
28. Oktober 2024
Epilog – was war gut, was war nicht so gut?
Etwas schade war, dass die Spielräume aufgetrennt wurden. Die Normalsterblichen durften im Hotel nebenan spielen, die Elite und die Frauen im Haupthotel. Die Wirtschaftsbilanz des ganzen Spaßes zu sehen, wäre auch mal ganz interessant, die Gewinn/Verlust-Marge betreffend.
Dafür konnten die Organisatoren nichts, aber es wird nicht nur in Serbien so sein, dass Reinigungskräfte ihre Laubbläser morgens bis zum Gehtnichtmehr anschmeißen dürfen. In Serbien, so hieß es, dürfen die das auch.
Sehr gut hat uns der serbische Trinkjoghurt geschmeckt, außerdem fand ich die einheimischen Passanten zunächst dröge und knorrig, später aber entdeckte ich eine gewisse Herzlichkeit, wenn sie ihre anfängliche Skepsis abgelegt hatten. Sehr gern hätte ich mal einen Nachmittag oder mehr in einem Park verbracht oder in einem Café in Belgrad, wo Schach gespielt wird. Wie Boris Gelfand mal sagte, sei die Schachkultur dort noch verbreiteter als in Moskau. Vielleicht kann ich mal Leute aus unserem Verein dazu bewegen, mich zu einem Turnier in Belgrad mitzunehmen.
26. Oktober 2024
Morgen geht’s zurück. Danke fürs Lesen!
19.43: Au weia. Kristian verloren, sehr schmerzlich. 19.00 Jonas Remis. Kristian laut Jonas mit Bauern weniger. Mal sehen.
18.27: Kristian und Jonas fighten noch. Josef und Tobi Remis. Also dieser Tobi! Karim und ich haben leider verloren. Kristian mit Raumvorteil und ohne dickes Risiko. Jonas kann ich nicht einschätzen. Vielleicht ausgeglichen.
Tag der Entscheidung, 7. Runde! Werden es alle mitbekommen, dass die Runde bereits um 14 Uhr beginnt? Kristian auf jeden Fall, denn er könnte heute ein wichtiges Ziel erreichen, aber davon später mehr.
Titelbild: Dieser Schornsteinfeger hatte vorhin vor dem Hotel eine kleine Pause eingelegt. Ein gutes Zeichen!
Überhaupt ein schöner Tag heute. Alles zeigt sich hier von der besten Seite.
Unser Kampf sieht so aus:
Ein sehr gutes Turnier hat Arjun Erigaisi bislang hingelegt. → Oben rechts im New in Chess-Heft: Sein Autogramm mit „Best Wishes„. Aber auch > Vincent Keymer ist gut dabei. Sein Team liegt auch vor der Schlussrunde an Platz 1. An Brett 2 liegt er nach Runde 6 auch vor Nodirbek Abdusattorov. Schön auch zu sehen, dass Andrei Volokitin noch gut dabei ist. Platz 4 an Brett zwei ist mehr als beachtlich. Pragg hat sich ein wenig gefangen, bislang aber mit den beiden Nullen zehn Elo-Punkte verloren. Dass er die schnell wiederbekommen wird, steht wohl außer Frage. Sehr stark auch am 4. Brett: Abräumer Shakh! Von Peter Prohazka (Top 5 am 5. Brett) muss ich mir noch ein Autogramm für sein Taktik-Buch holen. Wird aber nicht leicht, da die Top Spieler im Hotel Zepter spielen und man während der Partien ohnehin nicht stören will.
25. Oktober 2024
Endspurt! Viel Zeit bleibt nicht mehr, um das Turnier noch umzubiegen. Heute geht’s gegen SOSS (SOS-Schreier? Save our sour souls? Nein. Wahrscheinlich Students of Oslo Social Sciences – nein, SO steht für Südost von Oslo, so wie bei uns SO36). Jonas und Tobi bekommen die FM, wir anderen müssen die anderen nordischen Wissenschaftler Süd-Ost-Osloer nehmen.
Update! Hier holt sich Tobi den FM-Skalp:
Als erster hat Kristian mit Schwarz gewonnen, irgendwie Italienisch (oder Irisch? Insiderwitz), dann hat Jupp mit Weiß verloren, weil er eine Kombi sah, die es nicht gibt. Dann versuchte ich noch, meine schwarze Stellung zu gewinnen, aber ich fand keine Alternative zur Zugwiederholung, aber war okay – muss ich halt besser spielen. Bei Tobi wage ich keine Voraussage (Update: Tobi hat gewonnen, Jonas Remis, Karim leider null). Wenn sein Angriff nicht durchschlägt, hat sein Gegner auch ein paar Schneisen in Tobis luftige weiße Stellung, aber vielleicht irre ich mich. Karim hatte ein Revival von → Jussupow-Kasparov, Tal Memorial, Riga 1995. Sah aber gut für Weiß aus. Tja, und bei Jonas: schwer zu sagen.
Zum Thema Fahrradkette: Mir fiel an zwei Stellen nichts ein, wo es gute Fortsetzungen gab. An mangelnder Zeit-Investition hat’s aber nicht gelegen. Die Idee wollte einfach nicht erscheinen.
(weitere Updates folgen)
Titehttps://www.sk-koenig-tegel.de/wp-content/uploads/2024/10/20241025_115351-1-scaled.jpglbild: Hotelaufgang zum dritten Stock. Klar erinnert das Bild an Skandinavien. Blauer Rogen vielleicht oder irgendwas mit Winter. Hier ist es zum Glück mild.
Gestern hatten wir ja was über Fokussierung und Traction (s. u.), heute geht es um Entspannung. Da Tobi ja den FM hat und nicht ich und mein Gegner nur sieben relevante Partien in der Datenbank hat mit nicht allzu kritischen Abspielen, stand mal ein Friseurbesuch an. Sehr zu empfehlen. Ohne Serbisch-Kenntnisse ist es allerdings gar nicht so leicht, hier im Städtchen einen Мушки фризерzu finden. Die Rundtour durch den Ort brachte uns dann aber hier hin, und → dieser Laden ist nur zu empfehlen!
24. Oktober 2024
Erstes Update nach der Partie:
Bretter 1 & 4 gewinnen fast gleichzeitig. Jupp steht mehr als ordentlich. Tobi hat mit Freibauern zu kämpfen und bei Kristian und Karim kann ich keine Wasserstandsmeldungen abgeben. Karim Remis, Kristian und Jupp gewinnen. Fünfeinhalb gewonnen. Leider nicht 6:0, was nach gestern hübsch gewesen wäre.
Bei mir war sieben Züge später Schluss für Weiß:
Zu seiner Partie an Brett 1 meldet Jonas:
Schwarz will Sh7-g5 spielen. Deshalb spielte ich d3-d4 und nach Sh7-g5 folgte Sf3-h4!
Titelbild: Das ist die Lobby an den Fahrstühlen und den Treppen. Hier gibt’s das beste WLAN, es ist viel besser als im Zimmer und natürlich ist hier auch mehr Platz. Eignet sich auch gut für die Vorbereitung.
Wow, der Typ ist wirklich gut! Hier ist etwas Vertiefendes über das Thema Fokussierung und Ablenkung (> Klick). Sehr gut und sehr wichtig.
Updates nach den Partien heute.
23. Oktober 2024
Wer sich über dieses Francis-Bacon-artige Bild wundert: wir sehen es täglich, wenn wir von der Lobby ins Basement hinuntergehen, es hängt bei den Treppen. Das Internet hier benötigt Breitformat-Bilder, → aber es ist eigentlich quadratisch. Nach einer Niederlage sieht es nach diesen fleischfarben-grau-gemischten Schmerzen aus, die Francis Bacon so thematisiert. Nach einem Sieg eher präfigurativ, im Sinne von: Jeder Kampf kann Verletzungen bedeuten. Vielleicht ist der Maler auch nur ausgerutscht und hat es als Serendipität verkaufen können. Aber das heute war schmerzlich für viele von uns. Für Pragg übrigens auch wieder.
Na gut, es war durch die Bank weg die stärkere Mannschaft, mit Ausnahme des letzten Brettes (der Kristian im Königsinder aber dennoch abgemacht hat und jetzt 4 aus 4 auf dem Zeiger hat). Jonas hatte einen interessanten Spanier, und aus der Ferne habe ich seine Chancen wohl überschätzt, er meinte, die Stellung vor …Le6 sei schlechter für ihn gewesen. Ich hatte eine Idee ausprobiert, die mir im Blitzen immer ganz gut gelang. Aber nicht mit Sander Kukk, der sehr schnell eine technische Gewinnstellung erreichte, die – wie man in der Vorbereitung sah – genau sein Ding ist. David wurde von der kreuzgefährlichen Triiin Narva seziert und Josef und Karim wurden als letzte abgefertigt.
Ausreden gibt es viele: Dauerhusten, Schiri holen, halbe Stunde benötigen, um wieder runterzukommen, Kugelschreiber-Dauerklicken am Nebentisch. Die Katze hat meine Vorbereitung gegessen. Wenn es nicht läuft, gibt es Entschuldigungen an jeder Ecke. Aber verantwortlich ist man am Ende selbst.
Zur Aufgabe: Die meisten tippen auf 46…Txe3 (hatte ich auch angestrebt und gespielt, ist aber nur 0.0, aber Jupp hat es richtig erkannt, dass ein direkter Angriff besser ist und fand 46…Dh2+. Die Engine will sogar noch brutaler spielen mit 46…Tf2+, aber da sind noch einige stille Züge und die Engine-Präzision erforderlich. Es gab auch keine Einsendungen oder Kommentare, deshalb gewinnt Jupp hiermit mein → Vukovic-Buch im Hardcover.
22. Oktober 2024
Titelbild: Flieger auf Sockel, Umland. > nähere Infos hier und hier.
Update von Jonas‘ Partie gegen Hjartarson siehe unten
Und jetzt das Allerneueste:
Musste meine Partie zweimal gewinnen, wie Josef sagte. Gerade nachgeschaut. Sogar dreimal! Jonas hat mit 2448 die gleiche Performance wie Pragg (der dabei allerdings – Stand 22. Oktober – zehn Elopunkte verloren hat), Karim konnte das Remis abwenden und Kristian massierte das Turmendspiel bis zum Anschlag. Tobi stellte sich leider vor einen königsindischen Laster, der frontal auf ihn zufuhr und hoffte, diesen mit einer zarten Bauernbewegung auf dem Königsflügel aufhalten zu können.
Preisfrage (und nicht schummeln!) – Schwarz am Zug gewinnt. Musste in schlechterer Stellung das Ding umbiegen und machte Krawall. So kam es zu dieser Stellung.
Außerdem: Zweimal sehr knappe Ergebnisse, dieses Mal gewannen Erigaisi und Keymer jeweils mit Schwarz:
Nur in aller Kürze: zur zweiten Runde:
Jonas war natürlich der Held des Tages. In dieser Stellung entschied sich der weitere Verlauf der Partie, in der Hjartarson die Partie mit Weiß etwas nachlässig behandelte. Jonas wird die Situation und das Geschehen in der Partie im weiteren Verlauf des Blogs erklären.
Tobi hatte folgende Stellung und berichtet:
„In der Stellung muss ich Sb6 spielen um den Ausgleich zu halten, doch ich habe Sc3 gespielt, was weiß einen Vorteil von +1 gibt, wenn er e4 spielt.“
Ich war mit einer sehr guten Stellung aus der Eröffnung gekommen, aber diese Situation verdarb ich:
Ich wusste, die normalen Züge sind entweder 16.Dc4-h4 oder 16.Sf3-g5. 16.Dh4 hätte ich am liebsten gespielt und dann im Steve-Berger-Style mit Lh6, Sg5 und so weiter angegriffen. Ich schaute aber in die Stellung und muss gestehen, dass mir nicht einfiel, was ich nach 16…Sf6-h5 spielen sollte, was meine eigentlichen Absichten mit 17.Lh6 blockiert. Aber ich wusste auch, dass ich gern e2-e4 spielen würde und rechnete ungefähr eine halbe Stunde an diesem Zug. Hätte ich aber einen Drittel der Zeit an 16.Dh4 aufgewendet, wäre mir nach 16.Dh4 Sh5 auch der normale Zug 17.e2-e4! aufgefallen. Die Ironie der Situation ist, dass ich auch gern e2-e4 durchsetzen wollte und mich fragte, ob es nicht auch so funktioniert unter Zeitersparnis. Ich rechnete also 16.e4 Sxe4 17.Sxe4 Sd4 18.Df1 Lb5 19.De1 und nach 19…Sc2 habe ich 20.Txd8, weil ja nach 20…Sxe1 21.Txf8+ Txf8 22.Sxe1 eine Figur gewinnt. Und so kam es auch in der Partie, doch nach 19…Sc2 20.Txd8 folgte der Schocker: 20…Tfxd8!!
Man kann sagen, ich habe meinen Gegner gezwungen, brilliant zu spielen und habe zu wenig auf meine Intuition gehört, die förmlich nach 16.Dh4 geschrien hatte.
21. Oktober 2024
Erste Upsets nach der 1. Runde zu verzeichnen: Pragg verliert gegen IM Francois Godart (2377) aus Belgien, der den indischen Weltstar einfach an die Wand spielte. Pragg fiel damit in der Weltrangliste auf Platz 13 zurück hinter Duda, aber das Turnier hat ja erst begonnen.
Etwas wacklig, aber dennoch erfolgreich war die → Performance von Guki, der auf den isländischen Veteranen Petursson traf. Das Maß an ungenauen Zügen (aus Computersicht) zeigt, dass der WM-Kandidat sich noch ins Turnier einfindet.
20. Oktober 2024
Titelbild: Hier spielen die oberen Zehntausend, die unteren Tische sind nebenan, da haben wir aber kein Foto gemacht. Morgen geht’s dann ins Hotel Fontana.
Erste Begegnung gegen erfahrene Ungarn, das Ergebnis sieht zwar krass aus, aber es war dennoch spannend.
Jonas hatte ein wildes Ding auf dem Brett, nach 20. g6 ging’s hoch her.
Karim hatte um den 16. Zug eine Ausgleichschance verpasst, danach war Einbahnstraße. Bei Kristian war es schwer zu sagen, aber er hat anderweitig zu tun, denn sein Koffer geht nicht auf. Bei Tobi lenkte der Gegner in ein Leichtfigurenendspiel mit technischem Vorteil ab, und Die Erfahrung siegte. David hatte eine interessante Partie mit Schwerfigurenendspiel, und so viel ich abschätzen konnte, war die Stellung nicht verloren, aber dann quetschte und massierte der Großmeister den Punkt ab. Aber der GM zeigte sich anschließend beeindruckt vom Einfallsreichtum Davids und wollte die Partie noch dringend besprechen. Karim hatte einen interessanten Moment: „Hier hätte ich für Ausgleich den einzigen Zug …Sg4 spielen müssen, alles andere verliert – habe aber …Dc5 gespielt. Und danach war das Spiel sehr einseitig.“
Bei mir gab’s einen ziemlichen Kampf, die Partie war sehr verwickelt (Analyse muss warten, muss erst noch ausschlafen), leider setzte es später eine Null, aber der Verlauf war sehr interessant, wie auch mein Gegner bekräftigte. Wir standen noch lange auf dem Gang (bis wir rausgebeten wurden) und diskutierten die einzelnen Nuancen und waren überzeugt, dass es noch viele verborgene Ideen gab. Mit offenem Visier gekämpft, dann gegen den letztlich doch überlegenen Gegner verloren (der mich aber fragte: wieso hast Du nicht im 40. Zug noch auf b2 geschlagen? Eine richtig konkrete Antwort musste ich ihm da schuldig bleiben). Aber so kann man die Partie leichter abhaken.
Das mit dem neuen Zimmer hat übrigens geklappt, hatte morgens noch drei fette Riesenwanzen (die heißen bestimmt anders) auf der Balkontür gefunden (innen), und da platzte mir der Geduldsfaden. Schnell noch mit einem Glas das Viehzeug ins Freie bugsiert und dann ab zur Rezeption. Neues Zimmer oder Abreise. Ich kann bleiben.
Übrigens gab es in einem Quiz mal die Frage: „Welches dieser Monster kam nicht in einem Godzilla-Film vor: (A) Eine Riesen-Motte, (B) eine Riesen-Larve, (C) ein Riesen-Frosch oder (D) eine Riesenlibelle?“ Ich weiß nicht genau, ob ich die Mutanten alle richtig aus der Erinnerung aufzählen konnte, aber die → Riesenmotte hieß offenbar Battra.
Man hatte Mitleid und hat sich noch ein Zimmer aus den Rippen geleiert. Mal sehen, wie das morgen früh mit den Laubbläsern wird! Hat mich allerdings die Kaffeemaschine auf dem Zimmer gekostet, die kann ich nicht mit ins neue Zimmer nehmen. Aber diesen Tausch würde ich immer wieder machen.
Muss ich noch üben: „Danke“ auf Serbisch. → Hvala
Was gab’s noch? Arjun Erigaisi musste ich einfach um ein Autogramm bitten, ging nicht anders, und das Genie aus Indien hatte diesmal auch etwas zu Essen am Buffet gefunden. Guki ist auch in natura der zurückhaltende und höfliche Star, den man an der Schlange gern vorlässt, ein Händler verkauft wunderschöne Stauntonfiguren für 150 Euro und ich muss mich echt zurückhalten, um nicht schwach zu werden und Karim, David und ich wollen Skatkarten organisieren.
19. Oktober 2024
Flotter Flug, fast so schnell wie eine Fahrt vom Olympiastadion zu TSG, und in Belgrad angekommen, warteten wir ein wenig, und dann ging’s mit dem Bus durch die Heide ins Hotel. Dauerte aber drei Mal so lange wie der Flug. Elisabeth Pähtz hätte beinahe noch länger auf einen weiteren Bus warten müssen, aber energisch, wie sie ist, war für die serbischen Transport-Spezis bei ihr kein Staat zu machen.
Wer eine genaue Beschreibung der Zustände benötigt, möge sich bei Elisabeth auf Facebook informieren (zumindest hatte sie einen Post angekündigt) oder bei Tobis Vater. Von uns aus nur ein kurzer Blick nach oben.
Im Hotel angekommen, trafen wir gleich auf Jupp, der schon etwas früher im Gebiet zu tun hatte. Was für ein Zufall, so gut wie gleichzeitig anzukommen. Im ersten Stock begegneten wir Erigaisi, Iwantschuk telefonierte in der Lobby, wollte dabei aber nicht gestört werden, Wei Yi und Yu Yangyi hatten beim Abendessen deutlich bessere Karten als Erigaisi, der angesichts der (Fleisch-)Auswahl gleich kehrt machte, sich einen Hoodie überzog und nur noch mal kurz wiederkam, um sich eine Banane zu schnappen und sein Abendessen-Glück wonders zu versuchen. Wir sind uns sicher, dass er morgen im perfekt sitzenden Hemd antreten wird.
Manchmal vertreten wir uns auch die Beine bei dm, macht Laune, the place to be. Letztes Jahr in Albanien war’s ein kleiner Supermarkt, wo wir mit Fedoseev eine gefühlte halbe Stunde durch das echt überschaubare Sortiment spazierten. Vielleicht findet man ja doch was, und ständig diese Wiederbegegnungen in den Gängen. Heute war’s mal jemand anderes.
Ansonsten: Tischtennis, Pool, Gym, das klassische Programm. Hier gibt’s auch schönen Hochwald, und gerade um 4.37 Uhr habe ich eine Motte nach einer langen Jagd getötet, die einen echt tiefen Brummton erzeugen konnte. Konnte. Jetzt nicht mehr. Und ohne sie hätte es diesen Artikel womöglich nicht gegeben. Diese Hochwaldmotte hat nicht umsonst gelebt.
Update 7.27 Uhr: Offenbar ist es in Serbien erlaubt, auch in berühmten Kurorten, die Cafés morgens mit Laubbläsern zu reinigen. Los ging’s um 6.20, und um 7.38 Uhr sind die immer noch nicht fertig. Dass am Abend noch lange Halligalli auf der Promenade war, versteht sich gewiss von selbst. Netto geschlafen bislang: in etwa zwei Stunden. Wäre gern wieder in Berlin.
(To be continued)